Zeichenphilosophie

In der Sektion geht es darum, die Zeichenhaftigkeit und Medialität von Kommunikation und Kognition vor dem Hintergrund aktueller kultur-, medien- und kognitionswissenschaftlicher Diskurse erkenntnistheoretisch zu reflektieren. Die Sektion ist transdisziplinär ausgerichtet, das heißt, neben Beiträgen, die vor allem das sprachliche Zeichen zum Gegenstand haben, sind auch solche willkommen, die sich verschiedensten zeichenhaften Phänomenen aus einer medientheoretischen, philosophischen, psychologischen oder kognitionswissenschaftlichen Perspektive nähern.

Im Hinblick auf den besonderen Fall des sprachlichen Zeichens sind Ansätze von Interesse, die dem empirischen Umstand Rechnung tragen, dass Sprachzeichen von Interagierenden in der Kommunikation nicht als invariante, grammatisch und lexikalisch determinierte Erscheinungen reproduziert, sondern als variierbare ‚Ressourcen‘ aktualisiert werden. In diesem Sinne interessiert uns u.a. eine stärkere Verbindung von zeichenphilosophischen bzw. semiologischen Grundfragen und aktuellen Diskussionen in der Interaktionalen Linguistik/Gesprächsforschung.

In Bezug auf die Diskussion eines allgemeineren Zeichenbegriffs, der über das sprachliche Zeichen hinausgeht, sollen die medientheoretischen, philosophischen, psychologischen sowie kognitions- und neurowissenschaftlichen Grundlagen des Wechselspiels von Medien einerseits und sprachlichen und nicht-sprachlichen Zeichen andererseits in den Blick genommen werden.

Die Sektion möchte mit dieser breiten Ausrichtung einen fächerübergreifenden Diskurs über das Verhältnis von Zeichen, Medialität, Kognition und Interaktion befördern, im Zuge dessen auch die Möglichkeit bestehen soll, ‚Klassiker‘ der Zeichenphilosophie – zum Beispiel Aristoteles, Peirce, Mead, Humboldt, Saussure und Goodman – vor dem Hintergrund aktueller Forschungsfragen neu zu lesen.

Zur Einführung

  • Jäger, Ludwig (2008): Aposème und Parasème: Das Spiel der Zeichen – Saus­sures semiologische Skizzen in den „Notes“. In: Zeitschrift für Semiotik 30, 1-2 (2008). Themenheft: Medialität und Sozialität sprachlicher Zeichen, hg. von Jan Georg Schneider, 49-71.
  • Schneider, Jan Georg (2014): In welchem Sinne sind Konstruktionen Zeichen? Zum Begriff der Konstruktion aus semiologischer und medialitätstheoretischer Perspektive. In: Alexander Lasch/Alexander Ziem (Hrsg.): Grammatik als Inventar von Konstruktionen? Berlin/Boston: de Gruyter, 357-374.
  • Stetter, Christian (2005): System und Performanz. Symboltheoretische Grundla­gen von Medientheorie und Sprachwissenschaft. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft.

Ihre Ansprechpersonen für die Sektion

Georg Albert (Profil | E-Mail)

Jörg Bücker (Profil | E-Mail)

Jan Georg Schneider (Profil | E-Mail)

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